Informiert im Gesundheitswesen

Gefährliche Medikamente aus dem Internet

Angesichts der Internetshops, die es in allen Branchen gibt, ist es für die Konsumenten offensichtlich schwer nachvollziehbar, warum sie nicht auch Medikamente online kaufen sollten. Zumal unsere Politiker, Profisparer, Konsumentenbeschützer und selbst der Bundesrat höchstselbst der Bevölkerung gehirnwäschemässig einbläuen, Medikamente seien in der Schweiz grundsätzlich viel zu teuer. Kein Wunder, loggen sich nicht nur Schnäppchenjäger ins fröhliche Online-Shopping ein. Im Gegenzug investiert derselbe Staat dann viel Geld in Zollkontrollen und Aufklärungskampagnen. Erst kürzlich haben die Schweizer Zollbehörden anlässlich einer weltweit kordinierten Kontrollaktion innerhalb einer Woche mehr als 100 Sendungen mit gefährlichen Medikamenten beschlagnahmt. Die Renner der jährlich in die Schweiz über den Online-Handel importierten rund 50‘000 illegalen Arzneimittelsendungen sind Potenzförderer, Schlankheitsmittel, Psychopharmaka und Antibiotika. Sicher, wer solches im Internet bestellt, weicht damit auch Fragen durch den Apotheker aus. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der Imageschaden, den die ständige Nörgelei über zu hohe Medikamentenpreise den Medikamenten und der ganzen Branche zufügt, zum Interesse am Online-Kauf von Medikamenten beiträgt. Es wäre interessant, einmal unter diesem Aspekt aufzurechnen, was das Zwangssparen bei den Medikamenten unter dem Strich wirklich bringt.

7. Oktober 2012

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