Informiert im Gesundheitswesen

Für den Arzt bleibt der Kuchen gleich gross

Seit der Aufhebung des Zulassungsstopps haben rund 1000 Ärzte eine Zulassung zur Abrechnung über die Krankenkassen erhalten. Davon werden nicht alle tatsächlich eine eigene Praxis eröffnen. Doch selbst wenn es nur die Hälfte davon tut, muss mit einem Kostenschub von 250 Millionen Franken gerechnet werden, denn jede neue Arztpraxis generiert erfahrungsgemäss rund 500‘000 Franken zusätzliche Kosten zulasten der Krankenversicherung. Im Klartext: Egal wie die Marktverhältnisse sind, der Arzt bestimmt letztlich seinen Umsatz selbst. Von solch paradiesischen Bedingungen können Apotheker nur träumen. Ihr Geschäft muss nach wirtschaftlichen Kriterien geführt werden, und der Markt für die Apotheker ist knallhart. Das Preisdiktat vom Staat und die zunehmende SD lassen die Rentabilität vieler Apotheken massiv schrumpfen. Im Gegensatz zum Arzt kann der Apotheker seinen Umsatz zu Lasten der Krankenkasse nicht einfach ausweiten. Er ist an das ärztliche Rezept gebunden. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Man wundert sich nur, warum die Politik das Potential der öffentlichen Apotheke nach wie vor weitgehend ignoriert und sich zum Beispiel standhaft weigert, der fatalen Ausweitung der SD Einhalt zu gebieten. Das hervorragende Apothekennetz mit täglich Tausenden von Kundenkontakten fällt den Damen und Herren jeweils erst wieder ein, wenn die Apotheker wieder mal gratis den Messdiener spielen dürfen bei irgendwelchen Aufklärungskampagnen. Vielleicht wäre da mal ein Streik angesagt.

13. Juli 2012

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