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Statt Hausarzt Telemedizin?

Der Hausärztemangel werde zum Siegeszug der Telemedizin beitragen. Davon ist Josef Faller, Chief Medical Officer von Medi24, überzeugt. In einem Artikel in IT for Health schreibt er, sowohl das Konsumverhalten als auch die demografische Entwicklung werde sich zugunsten der Telemedizin auswirken.

Es ist klar, der Mann spricht pro domo. Für einen Teil der Bevölkerung mag er auch recht haben. Vor allem jüngere Leute, die vorwiegend per SMS, Skype und Facebook kommunizieren, betrachten es möglicherweise als normal, auch mit ihrem Hausarzt über einen dieser Kanäle zu kommunizieren. Dass allerdings ältere Personen sich auf die elektronischen Möglichkeiten verlegen, müsste sich noch zeigen. Der Mensch wird nicht agiler aufs Alter. Vor allem wird er einsamer. Freunde sterben weg, gewohnte Dinge werden unerreichbar, neue Entwicklungen gehen, falls sie überhaupt noch zur Kenntnis genommen werden, an vielen älteren Leuten vorbei. Sie schotten sich je nach persönlicher Lebenssituation allmählich von der Umwelt ab.

Strukturierte Gespräche sind nicht mehr ohne weiteres möglich, und kaum ist der Hörer aufgelegt, haben auch jüngere Anrufer schon einen grossen Teil von dem vergessen, was sie am Telefon gehört haben.

Es braucht Ansprechpartner, die physisch präsent sind. Neben der Hausarztpraxis könnte dies die Apotheke sein. Dazu darf sie allerdings nicht länger nur auf das Bild eines lästigen Kostenfaktors reduziert werden. Dies sei vor allem der Politik ans Herz gelegt. Wenn sich die «Gesundheitsexperten» nach der Managed Care-Abstimmung ans Scherbenzusammenkehren machen, könnten sie ja mal über ein paar Dinge nachdenken. Es braucht nicht zwingend immer neue Strukturen. Es wäre sinnvoll, die vorhandenen effizienter zu nutzen. In der Apotheke liegt auf jeden Fall Potential.

http://www.itforhealth.ch/uid/JosefFaller.aspx

18. Juni 2012

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