Weltweit ist ein Drittel der Malaria-Medikamente gefälscht. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Fogarty International Center der National Institutes of Health. Sie untersuchten 1500 Proben von sieben verschiedenen Medikamenten aus sieben Ländern Südostasiens. Ähnliche Ergebnisse ergaben sich aus 2500 Proben aus 21 Ländern südlich der Sahara. Die Forscher vermuten, dass das Problem gefälschter Malariamedikamente sogar noch grösser sei. Grossangelegte Studien in China und Indien fehlen bislang. Da in diesen Ländern ein Drittel der Weltbevölkerung lebt, sind sie laut den Forschern eine wahrscheinliche Quelle vieler gefälschter Medikamente.
Diese Ergebnisse sollten auch uns Schweizer hellhörig machen. Wo Malariamittel gefälscht werden, können auch andere Medikamente illegal hergestellt werden. Die aktuelle Diskussion um Lieferengpässe zum Beispiel bei Krebsmedikamenten bleibt Fälschern nicht verborgen. Illegale Präparate sind bekanntlich bereits verschiedentlich auf dem Markt aufgetaucht. Und nicht jede Fälschung ist so plump, dass man sie sofort als solche erkennt. Da fragt man sich dann schon, ob wir mit den vielgepriesenen Parallelimporten von Medikamenten auf dem richtigen Pfad sind. Es ist bei solchen Engpässen ja nicht so, dass man im Nachbarland fündig wird. Bleiben Anbieter aus Fernost, verbunden mit der Schwierigkeit, seriöse Quellen von unseriösen verlässlich genug unterscheiden zu können.
http://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(12)70064-6/fulltext
22. Mai 2012