Informiert im Gesundheitswesen

Österreichs Apotheker fordern E-Medikation

Die österreichischen Apotheker fordern die Einführung einer elektronischen Registrierung der Arzneimittel, aller Arzneimittel, sowohl der verschriebenen als auch der rezeptfreien. Die Apotheker sehen darin die einzige wirksame Massnahme, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Diese würden unweigerlich auftreten, sobald Patienten mehrere Medikamente einnehmen. Ältere Personen würden zudem oft so viele verschiedene Arzneimittel einnehmen, dass selbst Experten den Überblick verlieren und ohne Unterstützung durch Computerprogramme nicht alle potentiellen Interaktionen erkennen würden. Die Daten sollen auf einem zentralen Server gespeichert werden, zu dem der Patient mit einer E-Card den Zugang dem jeweiligen Leistungserbringer freigibt. Datenschutzprobleme sehen die Österreicher Apotheker darin keine.

Die Idee ist nicht neu. Schon seit Jahren wird auch in der Schweiz über zentral gespeicherte Patientendossiers diskutiert. Doch so plausibel die Idee klingt, in der Praxis bleiben etliche offene Fragen. Zum einen tatsächlich die Frage des Datenschutzes. Aber auch die Leistungserbringer dürften die Sache mit gemischten Gefühlen betrachten. Ein umfassendes Patientendossier legt schonungslos offen, was man selbst bzw. die Kollegen am jeweiligen Patienten herumdoktern. Das grösste Interesse müssten eigentlich die Patienten selbst haben. Doch die vertrauen ihrem Arzt oft blind, und solange sie bezüglich Kosten keine Mitverantwortung tragen müssen, ist ihnen auch egal, wenn so manche Arzneimittelpackung ungebraucht im Müll landet.

http://apotheker.or.at/

15. Mai 2012

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