Bis zu 90 Prozent der Schulabgänger in den grossen Städten Asiens leiden unter Kurzsichtigkeit. Dies stellen Wissenschaftler der Australian National University fest. Grund dafür sind der Lerneifer der Schüler. Sie verbringen die meiste Zeit in der Schule und über die Hausaufgaben gebeugt. Über Mittag machen viele von ihnen zudem einen Mittagsschlaf. Dies führt zu einem gravierenden Mangel an Tageslicht. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Dopamin eine entscheidende Rolle spielt. Die Dopaminwerte im Auge werden durch Licht erhöht. Dies scheint eine Verlängerung des Augapfels zu verhindern. Zwei bis drei Stunden Tageslicht sind nötig, um das Auge vor Kurzsichtigkeit zu schützen. Dass es sich bei den asiatischen Kindern um eine genetische Prädisposition handelt, schliessen die Wissenschaftler aus, denn die Entwicklung zeigt sich erst seit einer oder zwei Generationen. So schnell ändern sich die Gene einer ganzen Population nicht. Früher lag die Rate an kurzsichtigen Personen bei 20 Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: In England sind 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung kurzsichtig.
8. Mai 2012