Das Wohnheim Titlis in Luzern beherbergt Erwachsene mit schwerer Behinderung. Entsprechend hoch ist der Betreuungsaufwand. Rund 87950 ärztlich verordnete Medikamente erhalten die Bewohner in einem Jahr. Jeder von ihnen benötigt durchschnittlich 8.3 Einheiten pro Tag. Die Fehlerquote im Heim war hoch, der personelle Aufwand ebenfalls. Das sollte sich ändern. Das Medikamentenmanagement wurde gründlich überarbeitet. Neu werden sämtliche Rezepte an eine Vertragsapotheke übermittelt, wo sie nochmals geprüft und dann ausgeführt werden. Feste Arzneiformen werden für jeden Patienten individuell von einer darauf spezialisierten Pharmafirma geblistert und an den Vertragsapotheker geschickt. Dieser liefert schliesslich die gesamte Bestellung ins Heim. Laut Heimleitung brauchte es anfangs einiges an Überzeugungsarbeit, sowohl bei den zum Teil selbstdispensierenden Ärzten als auch beim Pflegepersonal. Inzwischen zeigt sich der Erfolg jedoch so deutlich, dass keiner der Beteiligten mehr zum alten System zurückkehren möchte. Im Heim hat sich die Arbeitszeit für das Bereitstellen der Medikamente deutlich verringert. Die Lagerbestände auf den Stationen konnten massiv gesenkt werden. Die wichtigste Verbesserung liegt jedoch im Bereich Sicherheit. Blisterung, zweite Kontrolle durch die Apotheke, konsequentes Qualitätsmanagement auf allen Stufen und vereinfachte Abläufe halten die Gefahr von Falschabgaben und Verwechslungen auf einem Minimum.
So stellt man sich die Zusammenarbeit zwischen Arzt, Apotheker und Pflegeinstitutionen vor.
Ein ausführlicher Bericht über die erfolgreiche Zusammenarbeit erschien in der Zeitschrift Pflegemanagement vom März 2012.
13. März 2012