Am 1. Mai wird, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, im Kanton Zürich die SD flächendeckend eingeführt. Laut Tagesanzeiger sind bis Januar 500 Gesuche von Ärzten eingegangen, die sich mit dem Verkauf von Medikamenten ein hübsches Sümmchen dazuverdienen wollen. Man rechne: Rund 30‘000 Gewinn (nicht Umsatz, Gewinn!) erwirtschaften SD-Ärzte durchschnittlich mit dem Medikamentenverkauf. Legen alle 500 Ärzte, die ein Gesuch eingereicht haben, am 1. Mai los, streichen sie jährlich insgesamt 15 Millionen Franken Gewinn ein. Natürlich wird diese Summe nicht eins zu eins in den Gesundheitskosten des Kantons Zürich zu Buche schlagen. Ein Teil wird zu Lasten der Apotheker umgelagert, die bisher Rezepte erhalten haben. Doch da die Ärzte – im Gegensatz zu den Apothekern – ihren Umsatz selbst bestimmen, stehen sie ab 1. Mai im Verdacht, beim Verkauf von Medikamenten nicht nur an das Wohl der Patienten zu denken. Wir alle sollten ihnen gut auf die Finger schauen.
23. Februar 2012