Ende Januar schaltete das BAG einen Qualitätsvergleich aller 166 Akutspitäler der Schweiz auf. Zu 40 Krankheitsbildern und Behandlungen können zum Beispiel Fallzahlen und Anzahl Todesfälle abgerufen werden. Bei den Spitälern ruft dieser Gault et Millau der Spitäler nicht nur Freude hervor. Auch das BAG scheint sich der Problematik des Vergleichs bewusst zu sein und mahnt, die Angaben zur Sterblichkeit seien mit Vorsicht zu interpretieren. Das Bundesamt liefert denn auch eine «Wegleitung Qualitätsindikatoren» dazu, die allerdings ebenfalls eine gewisse Bildung voraussetzt, um sie zu verstehen. Erst recht hineinknien muss man sich, wenn man einen konkreten Vergleich zum Beispiel bezüglich Komplikationen haben möchte. Ausserdem braucht es eine gute Portion Geduld, das System ist ziemlich träge. Immerhin findet man jedoch leicht heraus, wie viele Fälle eine Klinik von einer bestimmten Operation hat. Dies allein kann ja auch bereits einen groben Hinweis liefern, wo der Eingriff wahrscheinlich zur Routine gehört und wo der Operateur möglicherweise vor der OP nochmals im Handbuch nachlesen muss, wie es geht. Sicher ist, dass die Leistungserbringer mit solchen Vergleichen werden leben müssen, ob es ihnen gefällt oder nicht, ob die Vergleiche aussagekräftig sind oder nicht.
http://www.bag.admin.ch/hospital/
30. Januar 2012
