Forscher der Brown University haben einen Biochip in Fingernagelgrösse entwickelt, der den Glucosespiegel im Speichel messen kann. Das Ding funktioniert auf der Basis von Plasmonen-Interferometern im Nanometerbereich, einer Entwicklung aus der Nano- und Photonenforschung. Die Messtechnik ist sehr sensibel und erlaubt anhand geringster Speichelmengen die Erfassung von Minimalkonzentrationen. Das ist auch nötig, denn der Zuckergehalt des Speichels ist rund 100 Mal geringer als jener des Blutes. Diabetiker sollten sich aber noch nicht zu früh freuen. Diese nichtinvasive Glucosemessung ist noch weit davon entfernt, markttauglich zu sein. Interessant sind solche Entwicklungen aber schon. Man stelle sich vor, Diabetiker lassen sich so ein Ding an einen Zahn kleben, vielleicht noch versehen mit einer Bluetooth-Verbindung zum Handy, das die Werte gleich speichert und, falls die übermittelten Glukosewerte Grenzwerte überschreiten, den Besitzer mit einem Piepston auf die kritische Situation aufmerksam machen. Für viele Diabetiker wäre dies bestimmt eine valable Alternative zur täglichen Piekserei.
http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/nl203325s?journalCode=nalefd
25. Januar 2012