50‘000 Unterschriften hätten gereicht, um das Referendum gegen die Managed-Care-Vorlage einzureichen. Zusammengekommen sind mehr als 132‘000 beglaubigte Unterschriften. «Die FMH und die Referendumskomitees freuen sich über dieses deutliche Resultat», heisst es auf fmh.ch. Von Einigkeit unter den Ärzten ist allerdings keine Rede. Hausärzte und Ärztenetzwerke setzen sich für die Vorlage ein, und auch die Apotheker und die Patienten- und Konsumentenorganisationen sind für die integrierte Versorgung. Bis zur Volksabstimmung wird nun einige Zeit ins Land gehen. Das gibt den Apothekern Gelegenheit, sich besser ins Spiel zu bringen. Bis jetzt standen sie bei den Diskussionen um eine vernetzte Grundversorgung ja nicht gerade an vordersten Stelle. Obwohl sie genau da eigentlich zusammen mit den Hausärzten hingehörten und diesen zudem angesichts des Hausärztemangels manche Aufgabe abnehmen könnten. Die Hausärzte werden sich mit Händen und Füssen dagegen wehren, wie ihre Reaktion auf die Einführung von netCare zeigte. Aber davon sollten sich die Apotheker nun wirklich nicht abschrecken lassen. Solange die SD nicht abgeschafft ist, bleibt eine vernünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Berufsgruppen ohnehin Illusion.
20. Januar 2012