Informiert im Gesundheitswesen

Ärzte sauer wegen netCare

Ob das netCare-System der Apotheker funktioniert, wird sich weisen. Die Konsumenten müssen sich an diese neue Möglichkeit gewöhnen, und es braucht auch von Seiten der Apotheken Einspielungszeit, um die Telemedizin sinnvoll und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Aber schon stossen die Ärzte Unkenrufe aus und wittern Unheil. Der Patient werde «komplett verwirrt», da er nicht mehr wisse, an wen er sich wenden müsse, sorgt sich zum Beispiel Hans-Ulrich Iselin, Präsident des Aargauischen Ärzteverbands in der az Baden vom 14. Januar. Die Ostschweizer Ärzte zerbrechen sich ebenfalls den Kopf der Konsumenten. Die netCare-Beratung in der Apotheke sei teurer als eine 20-minütige Konsultation beim Hausarzt, behaupten sie im St.Galler Tagblatt vom 13. Januar und malen den Teufel an die Wand mit der Behauptung, netCare wirke kostentreibend und wecke neue Begehrlichkeiten.

Es ist schon bemerkenswert, wie die Ärzte sofort laut losschreien, sobald sich die Apotheker auch nur ein bisschen bewegen. Die Hausärzte beklagen sich zwar unaufhörlich, sie seien überlastet und am Aussterben. Aber kaum unternehmen die Apotheker den Versuch, ein niederschwelliges Alternativangebot auf die Beine zu stellen, protestieren sie und fürchten, ihnen könnten Patienten abwandern. Nun, verehrte SD-Ärzte aus dem Kanton St. Gallen und Möchte-gerne-SD-Ärzte aus dem Kanton Aargau, ihr propagiert doch immer die Wahlfreiheit der Patienten. Bei netCare ist sie – sehr im Gegensatz zur SD – vorhanden. Es steht jedem Konsumenten absolut frei, in die Apotheke zu gehen oder zum Arzt. Sollte sich erweisen, dass netCare effizienter und besser zum Ziel führt, dann werden die Leute in die Apotheke gehen. Falls nicht, dann nicht. So etwas nennt man Markt.

17. Januar 2012

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