Nicht ganz überraschend erreicht uns eine weitere (negative) Nachricht aus dem Schweizer Pharmamarkt: Spirig verkauft seine Generika-Sparte an die Deutsche Stada. Damit geht der Konzentrationsprozess der schon vor einiger Zeit eingeläutet wurde weiter. War noch vor einigen Jahren das Generikageschäft wirtschaftlich attraktiv und stark wachsend, hat es sich heute zu Volumengeschäft mit sinkenden Preisen und Margen entwickelt, in dem nur noch global wirkende Konzerne mithalten können.

Für Sprig heisst das eigentlich nur „zurück zu den Wurzeln“. In der Dermatologie war und ist Spirig ausgezeichnet und auch innovativ. Der jetzige Schritt ist demzufolge logisch.
Hier die Meldung der sda:
Das Pharmaunternehmen Spirig verkauft seine Generika-Sparte an das deutsche Unternehmen Stada. Der neue Besitzer wolle das Geschäft am gleichen Standort weiter betreiben und alle rund 30 Mitarbeiter übernehmen, teilte die in Egerkingen ansässige Spirig Pharma mit.
Der Kaufpreis beläuft sich laut der Mitteilung von Stada auf 78 Mio. Euro oder gegenwärtig rund 97 Mio. Franken. Spirigs Generika-Sparte sei mit einem Umsatz von voraussichtlich rund 43 Mio. Fr. im laufenden Jahr die drittgrösste Generika-Anbieterin in der Schweiz, hiess es weiter.
Im Portfolio sind 56 verschreibungspflichtige und 15 rezeptfreie Präparate, die weiterhin unter der Spirig-Marke vertrieben werden dürfen. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2012 rückwirkend per 1. Januar vollzogen werden.
Spirig Pharma will sich auf Dermatologie- und Dermokosmetik-Produkte konzentrieren und vermehrt Mittel in die Produkteentwicklung und Markterschliessung in Europa investieren. Das Unternehmen ist bekannt für sein Sonnenschutzmittel Daylong.
Die Generika-Sparte könne dank einer kosteneffizienten Lieferkette und der vollen Produktepipeline von Stada ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, wird Spirig-Pharma-Chef Silvio Inderbitzin zitiert.
Stada will mit der Übernahme die Präsenz in Westeuropa stärken und das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln ausbauen, erklärte Stada-Chef Hartmut Retzlaff. Profitieren will die Gruppe insbesondere vom grossen Marktpotenzial der in den nächsten Jahren bevorstehenden Patentabläufe.
Quelle sda/NZZ