Informiert im Gesundheitswesen

Schreibtischgedanken des Preisüberwachers

In der Sonntagszeitung vom 24. Juli gab Preisüberwacher Stefan Meierhans in einem Interview seine Gedanken zum Gesundheitswesen zum Besten. Er hat mal wieder seinen Taschenrechner aus der Pultschublade geholt und in seinem wohl abgeschirmten Büro die Millionen zusammengezählt, die man sparen könnte, wenn – raten Sie mal – die Medikamentenpreise und die umsatzabhängige Marge bei den Medikamenten weiter gekürzt würden. Allein mit einer Margenreduktion könnten, so stellt sich Meierhans vor, 370 Millionen Franken jährlich eingespart werden.

Rechnen wir doch mal nach, was das in der Praxis bedeutet. Laut Interpharma gab es im Jahr 2009 in der Schweiz 3555 SD-Ärzte und 1743 Apotheken. SD-Ärzte verkaufen etwa einen Drittel der rezeptpflichtigen Medikamente, zwei Drittel gelangen über die Apotheken zu den Patienten. Gemäss grober Rechnung würden also die Apotheken mindestens zwei Drittel der von Meierhans genannten Einsparung von 370 Millionen Franken tragen, d.h. jede der 1743 Apotheken der Schweiz müsste eine Margenreduktion von jährlich mehr als 140‘000 Franken hinnehmen. Vielleicht sollte mal jemand Herrn Meierhans den Jahresabschluss einer durchschnittlichen Schweizer Apotheke unter die Nase halten.

2. August 2011

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