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Starkes Immunsystem dient der Arterhaltung

Eine frühe Aktivierung des Immunsystems kann die Lebenserwartung senken. Diese These vertreten etliche Wissenschaftler. Forscher der University of Sheffield, England, aktivierten das Immunsystem von Mehlkäferlarven und stellten fest, dass deren Lebenserwartung zehn Prozent unter jener der unbehandelten Vergleichspopulation lag. Sie vermuten, dass ein starkes Immunsystem lediglich dazu dient, die Art so lange zu erhalten, bis sie sich reproduzieren kann. Caleb Finch von der University of California hat eine ähnliche Feststellung gemacht. Er analysierte die Grippeepidemie von 1918 und stellte fest, dass eine Belastung vor der Geburt sechzig Jahre später zu einer Zunahme an Herzerkrankungen um 25% führte.

Falls sich diese Vermutungen erhärten, ist das eine interessante Entdeckung. Die konsequente Impfung der Kinder zum Beispiel wird von Impfgegnern unter anderem deshalb abgelehnt, weil das Immunsystem der Kinder ohne Infektionskrankheiten nicht «üben» könne. Es wäre interessant zu untersuchen, wie es um die Lebenserwartung nicht geimpfter Kinder im Vergleich zur geimpften Bevölkerung steht. Keine Antwort geben die genannten Studien allerdings auf die Frage, ob ein «unterbeschäftigtes» Immunsystem sich andere Betätigungsfelder sucht, zum Beispiel mit Allergien aller Art. Den Fünfer und das Weggli gibt nun mal nirgens.

22. Juni 2011

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