Informiert im Gesundheitswesen

Keine Hobby-Operationen mehr

Kennen Sie die Soap «Herzflimmern» des Senders ZDF? Schauplatz ist ein kleines Krankenhaus, ein Familienbetrieb sozusagen, in dem Mutter, Sohn und Schwiegertochter als Ärzte arbeiten. Wahre Helden allesamt. Sie diagnostizieren mühelos seltene Krankheiten, schneiden im nächsten Augenblick einen banalen Holzspan aus einem eitrigen Finger und eilen dann ohne mit der Wimper zu zucken zu einer Lebertransplantation. Klar, dass sie sich stets mitfühlend in ihre Patienten hineinversetzen und so ganz nebenbei psychologischen Beistand leisten. Soweit die Soap. Im realen Alltag sieht es etwas anders aus. Dennoch geht dem Zürcher Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger zu weit, was in einigen Spitälern auf den Operationstischen vor sich geht. «Wir wollen Hobby-Operationen ausschliessen», wird er im Tagesanzeiger Online vom 27. Mai zitiert. Es gebe eine Reihe von relativ seltenen Operationen, die an zu vielen Orten durchgeführt würden. Manchmal nur ein oder zwei Mal pro Jahr. Neu soll nun im Kanton Zürich eine Minimalzahl von zehn gelten. Für drei Bereiche gelten in Zukunft noch strengere Richtlinien. Chirurgen müssen für Bypässe mindestens hundert Eingriffe pro Jahr vorweisen, für Operationen bei Übergewichtigen mindestens fünfzig und bei bösartigen Lungentumoren mindestens dreissig. Einzelne Spitäler dürfen aufgrund dieser Anforderungen gewisse Eingriffe nun nicht mehr anbieten.

1. Juni 2011

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