Informiert im Gesundheitswesen

Todesstoss für kleine Generikafirmen

Billiger und immer noch billiger soll es sein. Das ist bekanntlich das gängige Rezept der Politik, weil sie die echten heissen Eisen nicht anfassen will bzw. sich derart in parteipolitischem und ideologischem Hickhack blockiert, dass am Schluss der Berg nicht einmal mehr eine Maus gebiert. Der Konsument mag sich (noch) freuen über tiefe Medikamentenpreise. Vielleicht sollte man sich aber zumindest in der Politik auch ab und zu Gedanken über die Konsequenzen machen. Der Preisdruck bedeutet nämlich für kleine Generikahersteller unter Umständen den Todesstoss. Dies berichtete die NZZ am Sonntag vom 15. Mai. Was der Bundesrat als Dynamisierung des Marktes bezeichnet, bewirkte bereits das Aus für die Unabhängigkeit bei Helvepharm (an Sanofi-Aventis verkauft) und bei Mepha (an Cephalon verkauft und inzwischen bei Teva angesiedelt). Nächste Kandidaten für die Opferbank könnten Firmen wie Spirig, Streuli und Drossapharm sein. Wir wollen ja offenbar lieber Generika aus Indien und China, am liebsten auch gleich noch parallelimportiert. Wenn wir dann definitiv nicht mehr wissen, woher die Ware kommt, können wir auch wieder ruhig schlafen. Was ich nicht weiss, macht mir nicht heiss.

16. Mai 2011

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