Die japanische Firma Takeda Pharmaceuticals soll sich für das Schweizer Unternehmen Nycomed interessieren. Für die Übernahme wäre Takeda gemäss den unbestätigten Meldungen bereit, 14 Milliarden US-Dollar auf den Tisch zulegen. Die Japaner erhoffen sich durch den Kauf von Nycomed offenbar einen besseren Zugang zu den aufstrebenden Märkten, wo der Verkauf rezeptpflichtiger Produkte stärker zunimmt als im eigenen Land. Nycomed hatte sich einen IPO überlegt, sah jedoch Ende letztes Jahr davon ab. Das Angebot von Takeda könnte den Investoren nun auch ohne Börsengang einen schönen Batzen Bargeld bescheren. Vielleicht beissen sich die Japaner aber auch die Zähne aus. Nycomed ist ein privat geführtes Pharmaunternehmen mit Sitz in Zürich. Es betreibt Niederlassungen in siebzig Ländern mit weltweit 12‘500 Mitarbeitern. 2010 erreichte Nycomed einen Gesamtumsatz von 3.2 Milliarden Euro. Schwerpunkte sind Gastroenterologie, Atemwegskrankheiten, Schmerz, Osteoporose, Gewebemanagement (Operationstechniken und medizinische Produkte zur Förderung des Heilungsprozesses bei Verletzungen) und eine umfangreiche Palette an OTC-Produkten. Das Unternehmen ist vergleichsweise jung. Gegründet 1986, startete es im Januar 1987 mit ganzen fünf Mitarbeitern. Takeda besteht seit 1781 (kein Druckfehler!). Damals begann der 32-jährige Chobei Takeda traditionelle japanische und chinesische Arzneimittel zu verkaufen. Für 2012 strebt Takeda Pharmaceuticals mit Sitz in Tokyo einen Nettoumsatz von 1330 Milliarden Yen (rund 15 Milliarden CHF) an, zu 90% mit Rx-Produkten.
13. Mai 2011