Informiert im Gesundheitswesen

Herzchirurg René Prêtre wechselt nach Lausanne

René Prêtre war Schweizer des Jahres 2009. Gesunde wie kranke Herzen fliegen ihm zu, wenn er mit seinem welschen Akzent und mit sanfter Stimme von seiner Arbeit redet. Er ist ein Promi. Und jetzt zieht es ihn weg vom Zürcher Kinderspital nach Lausanne an das dortige Universitätsspital, wo er ab September 2012 Klinikdirektor der Herz- und Gefässchirurgie wird. Die Wellen gehen hoch, denn der Kampf um die Standorte für zukünftige Herzzentren ist in vollem Gang. Ehrgeizige Herzchirurgen und wahrscheinlich noch ehrgeizigere Klinik- und Gesundheitsdirektoren binden sich die harten Bandagen um.

Der Rummel um die Herzchirurgie zeigt, wie emotional im Gesundheitswesen oft argumentiert und gehandelt wird. Sicher, Herz-Kreislaufkrankheiten sind weit verbreitet, Herztransplantationen immer noch eine spektakuläre Sache. Erst recht, wenn es sich, wie bei René Prêtre, um Kinderherzen handelt. Dennoch sind rund dreissig transplantierte Herzen pro Jahr in der Schweiz wohl trotz allem nicht das Mass aller Dinge.

Fazit: Glanz und Gloria regiert auch im Gesundheitswesen zunehmend die Welt. Die Cleveren haben auch in dieser Branche längst gelernt, dass gute PR alles ist. Die Hausärzte sind ebenfalls auf bestem Weg, sich zu Helden der Nation hochzuarbeiten. Es wird Zeit, dass vor allem die Apotheker bezüglich öffentlichem Auftritt aufrüsten. Aber gründlich! Weltnierentage und Impfaufklärung in Ehren, aber zu Superman und Superwoman von Herrn und Frau Schweizer wird man damit nicht.

29. März 2011

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