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Teure Biosimilars

Biosimilars sind Generika von gentechnisch hergestellten Medikamenten. Mit dem Nachteil allerdings, dass die Nachahmung von Biotech-Medikamenten weit aufwendiger ist. Statt zwei bis fünf Millionen US-Dollar, so meinen Analytiker, kostet die Entwicklung eines Biosimilars 100 bis 200 US-Dollars. Ohne Garantie auf Marktzulassung. Zwar hat die EU nun erstmals Richtlinien erlassen, doch sind die Bedingungen vage formuliert. Produzenten von Biosimilars riskieren, am Ende dennoch keine Zulassung zu erhalten. Biosimilars müssen nämlich gleichwertig zum Referenzprodukt sein. Chemische Identität genügt nicht. Gleichwertigkeit aber lässt sich nur mit klinischen Studien nachweisen.

Die Leute, deren gesundheitspolitische Ideen sich in der Förderung von Generika erschöpfen, sollten sich vielleicht einmal überlegen, ob sie nicht indirekt eine Entwicklung bei den Medikamenten fördern, die weit teurer zu stehen kommt, als im Reagenzglas hergestellte herkömmliche Originale. Damit soll nichts gegen Biotech-Medikamente gesagt sein. Nur müssten sich besagte Leute noch etwas anderes einfallen lassen, als immer nur auf den Medikamentenpreisen herumzuhacken.

3. Dezember 2010

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