Weil sich die Zürcher Ärzte ungerecht behandelt fühlen, demonstrierte eine Handvoll von ihnen am 29. November vor dem Zürcher Rathaus. Mit Flugblättern und Plakaten machten sie auf den «2. Jahrestag zur Missachtung des Volkswillens» aufmerksam. Vor zwei Jahren hatte das Zürcher Stimmvolk einer Initiative zur flächendeckenden Einführung der SD zugestimmt. Weil die Ärzte im Vorfeld jedoch mit bewussten Falschinformationen operierten, ist derzeit noch immer eine Stimmrechtsbeschwerde hängig. Ausserdem wehrten sich die Zürcher Apotheker gegen den Entscheid, weil er gegen Bundesrecht, das eine Einschränkung der SD vorsieht, verstösst. Auch dieses Urteil steht noch aus. In ihrer Medienmitteilung kauten die Ärzte die altbekannten Argumente wider, die durch die gebetsmühlenartige Wiederholung nicht glaubwürdiger werden. Nur eines erwähnten sie nicht, dass die SD der absolute Zusammenarbeitskiller zwischen Apothekern und Ärzten ist. Netzwerke kriegen keinen Fuss auf den Boden, wenn zwei der wichtigsten Anbieter im Gesundheitswesen nicht miteinander reden. Und so wird es bleiben, solange die SD nicht auf ein Minimum eingeschränkt ist.
30. November 2010