Wie verschiedene Tageszeitungen vom 27.5. berichten, will die Krankenkasse Assura mit ausgewählten Spitälern im Ausland zusammenarbeiten und Patienten für Sichtkorrekturen mit Laser wenn möglich nach Istanbul, Grenoble oder Amsterdam schicken, weil die Behandlungen dort billiger seien. Selbstverständlich lege man Wert auf gute Qualität der Spitäler, heisst es. In erster Linie geht es aber darum, Kosten zu sparen. Ob diese Rechnung aufgeht? Man darf es bezweifeln. Wollen wir Patienten in Zukunft um die halbe Welt fliegen, auf Schnäppchenjagd nach dem gerade billigsten Spital? Wer bezahlt den Flug? Und fliegt dann ein Dolmetscher mit oder müssen sich Versicherte verpflichten, zuvor einen Crash-Kurs in der jeweiligen Landessprache zu besuchen? Mit Schwerpunkt medizinische Fachausdrücke, versteht sich. Und was die Compliance bei der Nachbehandlung zu Hause angeht, kann man ja dann, möglichst gratis, die heimischen Apotheker einspannen.
27. Mai 2010