Informiert im Gesundheitswesen

Zigarettenkippen bitte sammeln

Rauchverbote hin oder her, es wird geraucht, was das Zeug hält. Nicht zuletzt und zunehmend gezwungenermassen auf der Strasse. Und kaum ein Raucher macht sich die Mühe, die ausgerauchte Kippe anständig zu entsorgen. Mit einem lässigen Fingerschnippen wird sie überall und ungeniert fallengelassen. Ein Ärgernis, ein giftiges noch dazu. Eine einzige Kippe reicht offenbar aus, um einen Liter Wasser derart zu vergiften, dass sämtliche Fische darin innerhalb 96 Stunden verenden. Ausserdem sind die Filter biologisch nur sehr schlecht abbaubar. Bei jährlich schätzungsweise 4.5 Billionen Kippen gammelt also eine beachtliche Menge von dem Zeug herum, verstopft Abflüsse, vergiftet das Wasser und verschandelt die Natur.

Dabei gäbe es einen guten Grund, die Kippen zu sammeln. Chinesische Wissenschaftler haben entdeckt, dass Zigarettenkippen im Wasser neun verschiedene chemische Substanzen, inklusive Nikotin, abgeben. Dieses Extrakt, auf 90 Grad Celsius hochgekocht, eignet sich offenbar hervorragend als Korrosionsschutz für bestimmte Stahlrohre, wie sie zum Beispiel als Ölpipelines verwendet werden.

Wie wohl die Chinesen zu ihren Kippen kommen? Wir wissen es nicht. Aber wir Schweizer als ungeschlagene Abfalltrennweltmeister könnten doch ab sofort neben den Glascontainern auch noch einen Riesenaschenbecher platzieren.

17. Mai 2010

Kommentar verfassen

Unsere Partner

Nach oben scrollen
%d Bloggern gefällt das: