Können Sie sich vorstellen, dass ein Schweizer Journalist einen langen Artikel schreibt über die Arbeit des Apothekers? Wie er den ganzen Tag Rezepte entgegennimmt, Blutzucker misst, sich x-mal am Tag unterbrechen lässt, weil wieder eine dringende Frage geklärt sein muss, am Telefon genau so kompetent Auskunft gibt wie am Tresen, junge und alte Leute berät etc., etc.? Das gibt es nicht, denn hiesige Journalisten interessiert nur eins: der Medikamentenpreis, und da haben sie nur eine Botschaft: der Preis ist zu hoch. Differenzieren zwischen Pharmaindustrie und pharmazeutischem Fachhandel tun sie schon gar nicht. Milliardengeschäft ist Milliardengeschäft, wer wollte sich da mit Kinkerlitzchen wie der persönlichen Beratung in einem (noch) gut funktionierenden Apothekennetz aufhalten.
Die Washington Post ist sich nicht zu schade für einen Bericht direkt aus einer Apotheke. Und die Kommentare dazu zeigen, dass die Leute froh sind über die Dienstleistungen der Offizin.
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/01/11/AR2010011103349_pf.html
6. April 2010