Die globale Erwärmung hat ja einige Vorteile. Wer es schafft, sie in seine Argumentationskette einzugliedern, hat so gut wie gewonnen. Wer wagt es denn schon, den Weltuntergang gutzuheissen. Da schreibt ein Leserbriefschreiber im Sarganserländer doch tatsächlich, die Fahrt nach dem Arztbesuch zur Apotheke belaste mit Lärm und Abgasen die Umwelt. Nun, lieber Leserbriefschreiber, dann machen wir doch jetzt mal eine kleine Rechnung. Wie oft wird ihr Arzt vom Ärztelieferanten beliefert, zwei-, dreimal die Woche oder gar täglich? Und wie viele Ärzte gibt es in Ihrer Gemeinde, nehmen wir mal Sargans? 23, wenn wir richtig gezählt haben. Nehmen wir weiter an, dass nur etwa die Hälfte, also 12 selber Medikamente verkaufen (was im SD-Kanton St. Gallen unwahrscheinlich ist, die Wahrheit liegt eher bei 100% SD-Ärzten). Dieses Dutzend Ärzte wird regelmässig von einem Lieferwagen angefahren, der von weither kommt. Es gibt in Sargans aber auch eine Apotheke. Die wird auch beliefert, auch von einem Lieferwagen, der von weit her kommt. Aber eben mit 1 Fahrt und nicht mit 12 oder 23! Ausserdem liegt die Apotheke mitten im Städtli, wo Sie sowieso hingehen zum Einkaufen. Ach ja, und die Post ist auch gleich in der Nähe. Und der Bahnhof. Und etliche Restaurants, Schulen, Reisebüros, Blumengeschäfte und Coiffeure. Also bitte, machen Sie die Apotheker nicht auch noch für die Umweltverschmutzung verantwortlich.
26. März 2010