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Bevölkerung will den unabhängigen Arzt

Während die Ärzte derzeit wieder kräftig die Werbetrommel für die SD rühren, hat Pharmasuisse mittels eine repräsentativen GfK-Studie zur Medikamentenabgabe festgestellt, dass genau dies 83% der Bevölkerung nicht wollen. Kommerzielle Aspekte sollen keine Rolle spielen, wenn der Arzt ein Medikament verschreibt. Genau dies aber lässt sich nicht vermeiden, wenn der Arzt gleichzeitig der Verkäufer ist. Hier der Wortlaut der Medienmitteilung von Pharmasuisse (Warum diese für den Berufsstand essentielle Erkenntnis auf der Website nicht auf der Einstiegsseite prangt, damit sie jedem Besucher sofort ins Auge springt, bleibt ein Rätsel. Der Weltnierentag scheint dem Berufsverband immer noch wichtiger als die eigenen Interessen!):

«GfK-Studie Medikamentenabgabe: Was will die Bevölkerung?

Für die grosse Mehrheit in der Deutschschweiz und in der Romandie ist die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Arztes bei der Medikamentenabgabe unverzichtbar. Dies ergab eine repräsentative Umfrage, die von der Marktforschungsfirma GfK Schweiz durchgeführt wurde.

Die Umfrage im Auftrag von pharmaSuisse hat zum Ziel, die Ansprüche der Bevölkerung an die Medikamentenversorgung zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigen klare Prioritäten: Am wichtigsten ist den Befragten ein wirtschaftlich und fachlich unabhängiger Arzt. Interessanterweise wird dieses Kriterium gerade in den Kantonen der Deutschschweiz, welche eine Abgabe durch den Arzt (Selbstdispensation) kennen, besonders hoch gewertet. Hier scheint Handlungsbedarf gegeben.

Eine deutliche Mehrheit der Schweizer Bevölkerung möchte, dass sich der Arzt bei der Medikamentenabgabe nicht von kommerziellen Aspekten leiten lässt. Dies war für 83% der Befragten „wichtig" bis „sehr wichtig". Der Arzt soll nur das optimale Medikament für den Patienten auswählen.

Die Forderung nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit stellt die WHO schon seit Jahren mit ihrem Grundsatz „Wer verschreibt, verkauft nicht". Nur so kann wirklich sichergestellt werden, dass Medikamente rein im Interesse des Patienten verschrieben werden.

Weiter wurden folgende Aspekte als wichtig erachtet: Eine Fachberatung zur Medikation aller konsultierten Ärzte und der selbst gekauften Produkte zu erhalten (66% „wichtig" bis „sehr wichtig"), die Möglichkeit für Folgebezüge dank einem Rezept in die Apotheke der eigenen Wahl gehen zu können (64% „wichtig" bis „sehr wichtig"), bei der Medikamentenwahl eine breite Produktepalette zur Verfügung zu haben (54% „wichtig" bis „sehr wichtig") und bei der Verschreibung eine Zweitmeinung einholen zu können (noch knapp jeder zweiten Person „wichtig" oder „sehr wichtig").

Etwa die Hälfte der Bevölkerung wünscht somit, dass der Apotheker eine Zweitmeinung zur Medikation abgibt und sowohl die Menge als auch die Art der verschriebenen Medikamente kritisch überprüft. Apotheker haben dank ihrem mehrjährigen Phamaziestudium und der intensiven Weiterbildung das erforderliche Fachwissen, um das grundlegende Recht der Patienten auf eine unabhängige Zweitmeinung bezüglich ihrer Medikamententherapie gewährleisten zu können.» Befragt wurden 1002 Personen in der deutschen und der frankophonenSchweiz (ohne Tessin). Durchgeführt wurde die Befragung vom 1. bis 12. Februar 2010 von der Firma GfK Schweiz.

Mehr zum Studiendesign unter http://www.pharmasuisse.org/ / Medien
15. März 2010

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