Das hatten wir doch vor Jahren schon. Ärzte verkaufen Arzneimittelmuster, die sie von der Pharmaindustrie erhalten haben, schreibt die SonntagsZeitung vom 21. Februar. Die Etiketten mit der Aufschrift «unverkäufliches Muster» seien viel zu leicht ablösbar. Falls es nicht von Hand gehe, dann auf jeden Fall mit dem Föhn. Sollen wir uns nun darüber aufregen? Wir sollten uns zumindest nicht darüber wundern. Wenn ein Arzt sich zitieren lässt mit der Aussage, zwei Drittel seines Einkommens stammten aus dem Medikamentenverkauf und nur ein Drittel aus der ärztlichen Tätigkeit, dann ist dies mit oder ohne verkaufte «unverkäufliche Muster» äusserst bedenklich. Im Klartext heisst das nämlich, dass jeder Patient mit Medikamenten zugeschüttet wird, anders kommt ein Arzt nicht auf diese Schieflage seines Umsatzes. Und da behaupten die SD-Ärzte immer noch allen Ernstes, der Medikamentenverkauf in der Arztpraxis sei Dienst am Patienten.
Nicht die verkauften «unverkäuflichen Muster» sind das Problem. Die SD gehört abgeschafft, dann gibt es auch solche Schummeleien und Verkaufsexzesse nicht.
25. Februar 2010