Mehr als 80 Millionen Franken hat das BAG im Nichts versenkt für eine aufgebauschte Schweinegrippe-Aktion. Schwachsinnige Werbespots, völlig überrissene Warnungen und um die zehn Millionen überflüssige Dosen Grippeimpfstoff, das ist der teure Scherbenhaufen, den der abgetretene BAG-Chef Thomas Zeltner hinterlässt. Insgesamt 13 Millionen Impfstoffdosen hat der Bund bestellt. Für nicht mal acht Millionen Einwohner! Hat sich in den Büros des BAG wirklich nie jemand auch nur eine Sekunde lang gefragt, wie man diese 13 Millionen Impfungen an den Mann und die Frau bringt? Sowas ist ein logistischer Kraftakt. Aber das übersteigt wohl das Vorstellungsvermögen dieser Leute in ihren klimatisierten Büros. Oder noch schlimmer: Es kommt ihnen nicht einmal in den Sinn, dass da ein Problem entstehen könnte.
Nun, es ist geschehen. Das Geld ist verpulvert, die Bevölkerung wohl nicht mehr so schnell von einer Pandemie zu überzeugen. Die Zürcher Ärzte wollen der Gesundheitsdirektion und dem BAG eine Manöverkritik zukommen lassen. Dies sagt ein Bezirksarzt aus dem Kanton Zürich in der Zürichsee-Zeitung vom 21. Januar und: «Ich hoffe, dass diese dann die richtigen Konsequenzen ziehen werden.»
Höchste Zeit für die Apotheker, bei den entsprechenden Ämtern ebenfalls mit Manöverkritik anzutraben. Sonst könnten die Leute dort die falschen Schlüsse ziehen. Wenn jemand im Gesundheitswesen die Logistik seit Jahrzehnten im Griff hat, dann sind das die Apotheker.
21. Januar 2010