Informiert im Gesundheitswesen

Für den Cholesterinspiegel in die Apotheke

Otto Ineichen erzählt viel, wenn der Tag lang ist. In Bezug auf das Gesundheitswesen kann man nicht alles ernst nehmen, was er fordert. Aber, Ehre, wem Ehre gebührt, er sagt auch gescheite Dinge (leider gehen sie im lauten allgemeinen Getöse gleich wieder unter). In einem Interview mit der Neuen Luzerner Zeitung vom 26. November stellte der Journalist Ineichen die Frage: «Zusätzlich haben Sie kürzlich vor Fachleuten gefordert, dass jeder die Arztrechnung – wie jene für den Zahnarzt – selber zahlt und die Kassen nur für schwere Krankheiten aufkommen.» Ineichen antwortete: «Das mag nach einer harten Forderung klingen. Ich gebe Ihnen aber ein konkretes Beispiel, wie ich es meine: Wenn ich meinen Cholesterinspiegel oder meine Blutwerte kennen will, gehe ich alle zwei Monate zum Apotheker und zahle an die 15 Franken. Der Apotheker hilft damit die Kosten senken. Oder ein anderes Beispiel: Weshalb sollte man, wenn man eine normale Grippe hat, zum Arzt? Arbeitgeber, die das verlangen, betreiben unnötigen Aufwand. Gegen solch unnötige Kostentreiber will ich angehen und auch an Tabus rütteln.»

Klingt vernünftig. Aber jemand sollte Herrn Ineichen mal klar machen, dass man (auch er mit seinen sonstigen Sparvorstellungen) ausgerechnet die Apotheken derzeit zu Tode spart. Wo keine Apotheken mehr sind, misst auch niemand mehr kostengünstig das Cholesterin, und niemand hilft mit kostengünstigen Selbstmedikations-Medikamenten, eine einfache Grippe zu behandeln.

30. November 2009

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