Informiert im Gesundheitswesen

Diktat des billigsten Medikaments

Hiess es nicht kürzlich, man wolle im Gesundheitswesen den unüberlegten Schnellschüssen abschwören? Davon ist bis jetzt nicht viel zu spüren. Zwar wurden die meisten von Couchepins Hüftschüssen, die er kurz vor seinem Angang noch in die Runde feuerte, inzwischen beerdigt. Aber die höchst problematische Forderung, zu Lasten der Krankenversicherung jeweils nur ein «günstiges» Medikament abgeben zu dürfen, steht immer noch auf der Traktandenliste. Der Ständerat will, dass die Krankenkasse jeweils nur bis 10 Prozent mehr bezahlt, als das billigste Medikament mit identischem Wirkstoff kostet. Woher in der kleinen Kammer der Wind weht, ist leicht auszumachen. Dort sitzt Frau Sommaruga, die schon seit Jahren Billigstmedikamente propagiert. Man kann ihr attestieren, dass sie keinen Schnellschuss abfeuert, da sie ja ihr Ziel schon seit Jahren im Visier hat. Aber es ist trotzdem ein unüberlegter Schuss. Vor allem ins Knie der Versicherten, weil sie gezwungen werden, immer wieder ein anderes, noch billigeres Präparat einnehmen zu müssen. Das schwächt das Vertrauen, provoziert (teure!) Nebenwirkungen (auch wenn's in manchen Fällen vielleicht «nur» ein Placeboeffekt ist) und lässt die Compliance noch tiefer sinken, als sie bei vielen heute schon ist.

30. November 2009

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