Ungläubig schauen derzeit die Schweizer Apotheker nach Bern. Haben Sie richtig gehört? Der Bundesrat empfiehlt, die SD weitgehend zu verbieten? Weil sie falsche Anreize schafft! Eh voilà, endlich! Nur gut, dass Pascal Couchepins Nachfolger auch einer ist aus einem Kanton, der die SD nicht kennt. Und deshalb weiss, dass das System mit der Trennung von Arzt und Apotheker bestens funktioniert. Oder hat jemand je davon gehört, es sei dort ein Patient zu Schaden gekommen, weil er keine Medikamente bekommen habe? Das behaupten die Selbstdispensierer ja dauernd. Es entstünden Versorgungslücken, wenn sie keine Medikamente mehr verkaufen dürften. So ein Unsinn. Versorgungslücken entstehen dort, wo es wegen der SD kaum öffentliche Apotheken gibt.
Bleibt zu hoffen, dass Didier Burkhalter den Faden aufnimmt und den unsäglichen, nervtötenden und energieraubenden Debatten ein Ende macht und den alten Zopf SD endlich abschneidet. Er wird eiserne Nerven brauchen. Die Ärzte werden Schmähbriefe an ihn adressieren, dass ihm das Blut in den Adern gefriert, und auch manche kantonale Gesundheitsdirektoren werden ihm das Leben schwer machen. Denn da gibt es einige, die sich als Botschafter der SD verstehen. Jener des Kantons Zürich allen voran.
23. Oktober 2009