Der Medikamentenmarkt verändert sich nicht nur durch Ketten, Versandhandel und immer mehr staatliche Eingriffe. Auch neue Dienstleistungen entwickeln sich und bergen die Gefahr, dass vor allem der Rx-Bereich zunehmend an der Apotheke vorbei geht. Der Solothurner Apotheker Markus Meier zum Beispiel hat mit der Firma Medifilm AG ein Konfektionierungssystem entwickelt, mit dem er Medikamente individuell zusammenstellt, so dass der Patient für jede Medikamenteneinnahme alle Tabletten in einem transparenten Beutel eingeschweisst erhält. Das aufwendige Zusammenstellen der Medikamente zum Beispiel in Heimen entfällt bzw. wird delegiert. Dieses System hat den Vorteil, dass die Fehlerquote verringert wird, bei Präparatewechseln nur wenig Reste bleiben, Vergessen, doppelte Einnahme oder Verwechslungen durch den Pateinten oder die betreuenden Personen weitgehend wegfallen und bei allein lebenden Personen wahrscheinlich auch die Compliance besser wird. Der Haken dabei: Heime können die Dienstleistung an der lokalen Apotheke vorbei einkaufen. Apotheken tun gut daran, solche Dienstleistungen aktiv anzubieten. Wo sie selbst die Leistungen einkaufen, können sie immer noch selbst bestimmen. Medifilm ist nicht der einzige Anbieter solcher Systeme. Wichtig für die Offizinapotheker ist die Kundenbeziehung zu den lokalen Heimen, Gefängnissen und anderen Institutionen, in denen regelmässig Medikamente zur Anwendung kommen, aufzubauen, bevor sie selbst auf die Idee kommen.
Mehr zu Medifilm AG unter http://www.medifilm.ch/. Schon seit einigen Jahren im Markt ist Pharmis GmbH, http://www.pharmis.ch/.
21. September 2009