Das ist er nun also, der Nachfolger von Pascal Couchepin, Didier Burkhalter. Kaum ein Lächeln war dem Neuenburger gestern nach seiner Wahl zum Bundesrat abzuringen. Introvertiert sei er. Ja, das glauben wir aufs Wort. Aber auch ein Brückenbauer. Okay, wäre ja nicht schlecht. Denn der jüngste im Bundesrat muss wohl das Departement des Innern übernehmen. Es ist nicht anzunehmen, dass sich jemand um diese heisse Kartoffel reisst. Ist vielleicht auch besser so. Man stelle sich nur den immer säuerlich lächelnden Moritz Leuenberger als Gesundheitsminister vor oder die Chaotin mit dem Dimitri-Lächeln. Nein, dann doch lieber der grosse Unbekannte. Obwohl sich Didier Burkhalter sehr bedeckt gab und betonte, ihm sei jedes Departement recht, liess er sich doch ein erstes Statement zum Gesundheitswesen abringen. Es werde bei den Reformen zu viel miteinander verknüpft, deshalb scheitere jeder Vorstoss. Man müsse die machbaren Dinge herausschälen und die vorantreiben, meint der neue Bundesrat, und nannte als erstes die Einführung von Managed Care-Modellen. Vorläufig stellen wir mal das fest, was bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, nie unerwähnt bleibt: das Aussehen. Nun dann: Der Mann sieht wenigstens gut aus, trug einen perfekt sitzenden Anzug und eine stilsichere Krawatte. Lockere Sprüche und Hüftschüsse muss man von ihm wahrscheinlich auch nicht befürchten. Vielleicht sollte ihm eine Delegation von Apothekern bald einmal ein paar Vitamintabletten ins Bundeshaus bringen und ihn freundlich für ein Gespräch zu Tisch laden.
17. September 2009