Satte 3 Millionen Franken Steuergelder kosten die TV-Spots, die das BAG uns zumutet zur «Vorbeugung» gegen das H1N1-Virus, das sich jede Sekunde in ein Killervirus verwandeln kann. Erklärtes Ziel der BAG-Kampagne sei es, dass Herr und Frau Schweizer das Thema Pandemie ernst nehmen und sich betroffen fühlen. Und ausgerechnet Komiker sollen uns dazu bringen, dass uns ernst ums Herz wird. Darin stecke eben genau der Witz, behauptet Adrian Kammer, Leiter Sektion Kampagnen BAG, gegenüber persönlich.com: dass am Schluss des Spots eingeblendet wird, dies sei kein Witz.
Haha, wirklich komisch. Aber eben, Geld spielt in den Beamtenstuben keine Rolle. Da kann man sich auch mal etwas besonders Lustiges einfallen lassen. Man darf ruhig sehen, dass auch Beamte kreativ sein können. Dass der staubtrockene TV-Spot mit Beat Schlatter kein Witz sein kann, ja, also um das zu merken, brauchen wir wahrlich keine eingeblendete schriftliche Aufklärung.
Aber damit noch nicht genug. Das BAG droht mit weiteren Spots. Und die würden in eine «Dimension vorstossen, die never seen ist und noch einmal viel zu reden geben wird». Dieses Eigenlob stammt von Daniel Krieg, Chef der Werbeagentur KSB/SJ, der den dicken BAG-Auftrag an Land gezogen hat. Ein Preis in Cannes ist ihm bestimmt so gut wie sicher. Ob die Spots ihr Ziel erreichen, ist ohnehin zweitrangig.
Ein winziges bisschen lustiger sind immerhin die französischen Spots mit Marie Thérèse Porchet und zum Teil die italienischen mit Joseph Gorgoni. Hier finden Sie alle.
http://www.pandemia.ch/de-ch/tv-spot.html
7. September 2009