Bis jetzt glaubten wir ja immer, die Ärzte seien dazu da, zu helfen, wenn jemand krank ist. Das war einmal. Jetzt sind Ärzte unser persönlicher Coach. Zumindest wollen Hausärzte dies werden. In 20 Hausarzt-Praxen im Kanton St. Gallen startet mit freundlicher Unterstützung des BAG – freundlich heisst 500‘000 Franken aus dem Tabakpräventionsfonds – ein Pilotprojekt, das ein Jahr dauern soll. In dieser Zeit sollen die Ärzte die «Gelegenheit zur Intervention» bei der Konsultation effizienter und nachhaltiger beim Schopf packen und ihre Patienten ermahnen, wenn sie ungesundes Verhalten an den Tag legen, insbesondere zu viel Alkohol trinken, zu dick sind und sich zu wenig bewegen. Das Gesundheitscoaching helfe dem Patienten, das Bewusstsein zu entwickeln, eine Absicht aufzubauen, eine Änderung im Verhalten vorzubereiten und auch umzusetzen.
Mit anderen Worten: Das erheben des Mahnfingers und die Aufmunterung, ein bisschen gesünder zu leben, wird den Ärzten mit 500‘000 Franken abgegolten. Apotheker lassen sich für Präventionskampagnen immer noch gratis einspannen.
21. August 2009