Informiert im Gesundheitswesen

Vertrauen nicht unterschätzen

Erlebte Szene in einer Apotheke: Ein 60-jähriger Mann verlangt ein Magnesium-Präparat, das ihm sein Arzt gegen die nächtlichen Wadenkrämpfe empfohlen hat. Der Mann hat sein Rezept zu Hause vergessen und weiss den Namen des Präparates nicht mehr. Die Apothekerin nennt einige häufig verschriebene Produkte, aber es «klingelt» nicht beim Kunden. Da der Mann das Produkt selbst bezahlt, schlägt sie ihm vor, eines der bekannten Präparate zu nehmen, da diese in Dosierung und Anwendung alle praktisch gleich sind. Der Mann weigert sich. Er will ausschliesslich das, was ihm der Arzt empfohlen hat.

Ist der Mann ein dummer Sturkopf? Keineswegs. Er hat einen Universitätsabschluss, einen Doktortitel und ist CEO einer technischen Firma, also keineswegs gaga und auch kein Esoteriker, er steht fest im Berufsleben. Aber er will nun mal nicht etwas nehmen, was in seinen Augen «irgendetwas» ist. Das kann man ihm nicht verübeln, er will tun, was ihm der Arzt gesagt hat.

Was sagt uns diese Geschichte, die jeden Tag in jeder Apotheke vorkommt? Substitution hat ihre Grenzen. Wenn der Kunde mitmacht, wunderbar. Wenn nicht, sollte man sein Vertrauen nicht untergraben müssen(!), zum Beispiel wegen ein paar Franken Ersparnis.

14. August 2009

Kommentar verfassen

Unsere Partner

Nach oben scrollen
%d Bloggern gefällt das: