Jürg Müller ist Geschäftsführer einer Unternehmensberatungsfirma in Solothurn und Gastautor in der Solothurner Zeitung. Wir wollen ihm an dieser Stelle einen Orden verleihen. In seiner Kolumne vom 15.7.09 schreibt er von einer Apothekerin, der vom Kantonsapotheker unter anderem verboten wurde, das Teegestell vor dem Ladentisch zu platzieren, obwohl Migros und Coop dieselben Teesorten im Selbstbedienungs-Status verkaufen dürfen, und der zur Auflage gemacht worden sei, eine Liste der Toilettenreinigung und eine Temperatur-Messreihe des Kühlraums zu führen. Solche Reglemente, meint Müller, würden von fehlgeleiteten Technokraten erfunden, die vor lauter Bäumen vergässen, den Wald zu sehen. «Der Verdacht, hier sichere sich jemand seinen Brotkorb, kann nicht zweifelsfrei eliminiert werden», urteilt über eben diese Technokraten und findet, Reglemente sollten nicht von Technokraten, sondern von Unternehmern «gestrickt» werden, die die Gesamtheit der Tätigkeit im Auge behalten.
Recht hat er, der Jürg Müller! Es fehlt wirklich nur noch, dass uns die Technokraten demnächst auch noch vorschreiben, wie wir das Füdli zu putzen haben.
15. Juli 2009