Pharmaunternehmen würden die Einführung von Generika mit Patenttricksereien verzögern, um weiterhin die fetten Gewinne für die Originalprodukte einstreichen zu können. Dies behauptet die EU-Kommission in einem Bericht über eine Untersuchung im Pharmabereich. Die EU ihrerseits musste sich von den Pharmafirmen den Vorwurf gefallen lassen, es herrsche zu viel Bürokratie und es fehle ein einheitliches europäisches Patentgericht.
Man kann davon ausgehen, dass Pharmafirmen den Patentschutz auf ihren Medikamenten so weit möglich auszudehnen suchen. Aber vielleicht ist es bald auch so, dass es gar keinen Sinn mehr macht, Generika auf den Markt zu bringen, weil der Preisdruck gerade auch bei den Nachahmerpäparaten enorm ist. Politik und Konsumentenschützer sollten vielleicht mal darüber nachdenken. Man kann die Preise schon in den Keller treiben. Aber man darf sich dann auch nicht wundern, wenn es eines Tages gewisse Produkte schlicht nicht mehr gibt, weil sie die Kosten nicht mehr einbringen, die ihre Herstellung verursacht.
10. Juli 2009