Informiert im Gesundheitswesen

Was der Preisüberwacher über Apotheker denkt

In einem Interview in verschiedenen Tages-Zeitungen lässt uns Preisüberwacher Stefan Meierhans an seinen Gedanken zum Gesundheitswesen teilhaben. Auf die Frage «Wo gibt es kurzfristig am meisten Einsparpotenzial?» sagt er: «Bei den Medikamenten gäbe es eine Vielzahl von Möglichkeiten, beispielsweise die Senkung der Margen bei Apothekern und Ärzten.» Sein Vorschlag: Die Ärzte sollen neu nur noch 6 und die Apotheker 9 Prozent «Kapitalmarge» bei der Abgabe von Medikamenten erhalten. Denn die Lager- und Logistikkosten würden immer kleiner.

Ach, tatsächlich? Wie das denn? Sind die Mieten gesunken? Kriegen die Pharma-Assistentinnen weniger Lohn? Kriegt man als Apotheker leichter Kredit bei der Bank? Sind die Lagerbestände kleiner geworden? Wohl kaum, wenn man seit neuestem für jedes Originalprodukt noch mindestens zwei Generika an Lager halten muss. Also was bitte soll billiger geworden sein an den Logistikkosten bei den Apotheken? Offensichtlich muss man schon zufrieden sein, dass Meierhans auch noch das gesagt hat: «Es gibt einen allgemeinen Grundsatz: Wer verschreibt, verkauft nicht.» Und das: «Die Apotheker haben aber ein wesentlich breiteres Sortiment [als die Ärzte] und deshalb auch höhere Logistikkosten.» Und auf die Frage «Die Krankenkassen monieren, es gebe zu viele Apotheken.» auch noch das: «Ich sehe das aus einem anderen Blickwinkel: Leute gehen heute bei Schnupfen oder einer eingewachsenen Zehe auf die Notfallabteilung eines Spitals, dabei wären die Apotheken die günstigsten Anlaufstellen. Apotheker verstehen etwas von der Materie: Sie haben sechs Jahre an der Universität im Medizinalbereich studiert. Es ist ein Unsinn, wenn der Staat viel Geld in ihre Ausbildung steckt, und dann verbringen sie die Hälfte der Zeit mit dem Verkauf von Parfüm und Make-up.» Immerhin.

26. Juni 2009

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