Auch in Österreich lautet das Allheilmittel im Bereich Gesundheitswesen Preissenkungen bei den Medikamenten. Der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs Pharmig wehrt sich. Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber: «Die Verhandler von Hauptverband [der österreichischen Sozialversicherungsträger] und Ärzteschaft haben es sich leicht gemacht. Statt sich ernsthaft mit Einsparungen in den eigenen Reihen auseinanderzusetzen, werden wieder einmal Reduktionen bei Ausgaben für Medikamente als Sanierungs-Allheilmittel verkauft. Das wird aber nichts bringen. Die Krankenversicherung gibt jährlich im Schnitt netto 15,5 Prozent für Heilmittel aus. Ein kleiner Anteil der Gesamtausgaben, der zwar politisch attraktiv ist, alleine aber nie ausreicht, das österreichische Gesundheitswesen zu sanieren. Vielleicht sollte man doch an den Verhandlungstisch zurückkehren und sich auch Gedanken um die restlichen 85 Prozent der Ausgaben machen.» Und noch ein anderes Thema stösst bei Pharmig sauer auf. In der Medienmitteilung heisst es: «Eine eventuelle Einschränkung der Absetzbarkeit von Marketing-Ausgaben ist postkommunistisches Gedankengut und hat in einer modernen Marktwirtschaft nichts verloren. Pharma-Werbung für rezeptpflichtige Medikamente ist in Österreich ohnehin gesetzlich verboten. Ärzte und Apotheker werden von Pharmaunternehmen über Wirkung und Anwendung von Arzneimitteln informiert. Das hat nichts mit Werbung zu tun.»
22. Juni 2009