Derzeit kursieren viele tolle Ideen zum Sparen im Gesundheitswesen. Eine davon ist Pascal Couchepins Idee von der Praxispauschale von 30 Franken bei jedem Arztbesuch. Angeblich soll das Kosten sparen. So die Theorie. In der Praxis sieht es allerdings anders aus. Das Universitätsspital Basel hat konkret errechnet, was die Einführung einer solchen Pauschale an administrativem Aufwand auslösen würde, und kommt auf 1.3 Millionen Franken jährlichen Mehraufwand. Zusätzlich müsste das Spital einmalige Kosten von 1.2 Millionen Franken für den Aufbau eines entsprechenden EDV-Systems auf sich nehmen. Die Erhebung der Gebühr würde etliche zusätzliche Arbeitsschritte erfordern. Um den ärztlichen Betrieb nicht zu beeinträchtigen, müssten die Patienten an separaten Zahlstellen vorbeigeschleust werden etc. etc. Und was ist mit Notfällen? Wie scheidet man die von der Gebühr befreiten IV-Patienten aus? Etc. etc. Fazit: Die Spitaldirektion würde möglicherweise freiwillig auf das Einziehen der Gebühr verzichten. Das käme billiger!
3. Juni 2009