Informiert im Gesundheitswesen

Reiseverbot verhindert Pandemie nicht

Sollte eine Grippepandemie ausbrechen, wäre das eine ernste Angelegenheit. Manchmal fragt man sich allerdings, ob nicht die staatlich verordneten «Schutzmassnahmen» grösseren Schaden anrichten. Man denke nur an die Lahmlegung eines Teils der Wirtschaft im Zusammenhang mit Sars und die drastischen Massnahmen im Zusammenhang mit der Vogelgrippe, die manchen Hühnerzüchter an den Rand des Ruins getrieben haben. Dem immer wieder diskutierten Reiseverboten gingen Informatiker der University of Louisiana nach. Resultat: Reiseverbote können den Ausbruch einer Pandemie allenfalls um einige Wochen verzögern, verhindern können sie ihn nicht. Der finanzielle Schaden durch solche Einschränkungen sei weit grösser als die Vorteile. Selbst wenn man den Flugverkehr praktisch lahmlegen würde, würde ein Grossteil aller Städte von der Pandemie erreicht, hat bereits eine frühere Studie der Londoner Health Protection Agency gezeigt.

Das klingt plausibel. Die spanische Grippe im Jahr 1920 erfasste die ganze Welt, und zu dieser Zeit flogen noch nicht Millionen von Touristen und Geschäftsleuten um den Globus. Pandemien begleiten die Menschheit seit je. Die Viren finden offensichtlich ihren Weg auch ohne Flugzeug. Es ist zu hoffen, dass die Erkenntnis der Wissenschafter auch von den Gesundheitsbehörden zur Kenntnis genommen wird. Mit unsinnigen Verboten hat man der Wirtschaft schneller den Todesstoss versetzt als dem Grippevirus.

1. Mai 2009

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