Informiert im Gesundheitswesen

Inkontinenzprodukte von Migros und Coop?

Wieder einmal werden die Apotheker an den Pranger gestellt. Grund: Inkontinenzprodukte kosten bei Migros und Coop deutlich weniger als in der Apotheke, werden aber von den Krankenkassen nicht vergütet, weil die Grossverteiler keine Leistungserbringer sind. «Exklusivrecht der Apotheken kostet jedes Jahr Millionen», titelt die Gratiszeitung News, und der SonntagsBlick spricht von «purer Geldverschwendung». Selbst Pharmasuisse-Präsident Dominique Jordan findet, dass nichts dagegen spreche, kassenpflichtige Produkte, für die es keine Beratung von medizinisch geschultem Personal brauche, ausserhalb der Apotheke zu verkaufen. Er schränkt aber ein, dass dies nicht dazu führen dürfe, dass Detailhändler in einem nächsten Schritt auch rezeptfreie Medikamente verkaufen dürften. Das ist tatsächlich die Krux. Die Preisdifferenz ist zwar unschön und kostet Geld, keine Frage. Aber es kann nicht sein, dass bald jeder Tante-Emma-Laden als Leistungserbringer auftreten kann. Ausserdem sei die Frage erlaubt, ob Inkontinenzeinlagen nicht einfach ins private Haushaltsbudget gehören wie Seife, Shampoo oder Tampons und Monatsbinden. Was die Konsumenten aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, wird automatisch günstiger, siehe Selbstmedikation versus Rx-Produkte.

27. April 2009

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