Man kann es nicht mehr hören. Alles, was Santésuisse, dem Bund und der Politik einfällt zum Thema Gesundheitswesen, heisst Medikamentenpreise senken. Dank Couchepins Zaubertrick mit den gesenkten Reserven der Krankenkassen vom letzten Jahr, sollen dieses Jahr die Prämien um bis zu zehn Prozent steigen. (Aber diese Suppe löffeln ja dann wahrscheinlich andere aus, weil sich Couchepin bis dahin aus dem Schlamassel weggeschlichen hat.) Angesichts der massiven Prämienerhöhung stimmt der ewig gleiche Chor das ewig gleiche Lied an. Santésuisse will, unter dem Applaus zahlloser Politiker, einerseits die ambulante Spitalbehandlung eindämmen und unter anderem die Vertriebsmargen von Apothekern senken. Was gibt es denn da überhaupt noch zu senken? Die Vertriebsmargen der Apotheker sind doch jetzt schon so lächerlich gering, das man sich fragt, wo Santésuisse das angebliche Sparpotential bei den Medikamenten von bis zu einer halben Milliarde Franken hernehmen will. Anstatt die Apotheken auszubluten, wäre es gescheiter, man würde deren Potential für die Selbstmedikation nutzen und die Apotheker nicht nur für irgendwelche Gratisimpfkampagnen und Anti-Piracy-Aktionen missbrauchen. Allerdings lassen sich die Apotheker auch immer noch viel zu leicht für alles Mögliche einspannen.
18. März 2009