Informiert im Gesundheitswesen

Viren gegen resistente Bakterien

Dass uns die wirksamen Antibiotika ausgehen, wissen wir alle. Dass wir aber in Zukunft resistenten Bakterien mit Viren zuleibe rücken könnten, ist eine neue Idee. Sie stammt von Forschern des Massachusetts Institute of Technology MIT und der Boston University. Sie haben Viren entwickelt, die die Bakterien infizieren und daran hindern, ihre durch Antibiotika zerstörte DNA zu reparieren. Die Viren würden an die Antibiotika gekoppelt, von wo aus sie das Verteidigungssystem der Bakterien unterlaufen würden. Die Tests gelangen offenbar erfolgreich bei Quinolonen, Beta-Lactamen und Aminoglykosiden. Die Forscher glauben, dass sie die neuen Viren in etwa fünf bis zehn Jahren in der klinischen Behandlung einsetzen könnten.

Hoffen wir, dass das eine gute Idee ist. Man wird das Gefühl nicht los, dass da der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben werden soll. Der Ansatz ist nicht neu. In der Natur wurde schon mancher Schädling mit einem ins ökologische System eingeführten «natürlichen» Feind bekämpft. Das ging so lange gut, bis der Schädling weg war. Dann suchte sich der eingeführte Käfer neue Nahrungsquellen. Man möchte gerne wissen, was denn diese antibiotikafressenden Viren anknabbern, wenn keine resistenten Bakterien mehr da sind.

4. März 2009

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