Es ist schon erstaunlich. Da werden bei den Apothekern seit Jahren mit einem Federstrich Preise gesenkt und Leistungsvergütungen gekürzt, kümmern tut's keinen. Aber jetzt, wo den Ärzten die Labortarife gesenkt werden sollen, gibt es politischen Schulterschluss von links bis rechts. Jetzt plötzlich finden alle von grün bis SVP, es gehe nicht an, einfach irgendwo die Preisschere anzusetzen ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Wir wollen nicht urteilen, ob die Senkung der Labortarife gerechtfertigt ist. Aber man fragt sich schon, was genau die Politiker bewegt, jetzt auf die Barrikaden zu steigen. Es wäre schön, wenn sie sich bei allen Leistungserbringern für faire Bedingungen einsetzten. Insbesondere die Apotheken sind nämlich Garant dafür, dass sich jedermann mit wenig Aufwand bei Bagatellerkrankungen selbst kurieren kann. Das entlastet die Krankenkassen enorm. Vielleicht müssten die Apotheker auch einmal in Streik treten, so wie es die Westschweizer Ärzte demnächst im Kampf für ihre Labortarife tun.
20. Februar 2009