Informiert im Gesundheitswesen

Staatlich verordnete Misere

Wenn der Staat allzu sehr mitmischt, wird die Qualität schlechter. In Deutschland gibt es einmal mehr Lieferengpässe wegen den von den Krankenkassen ausgehandelten Lieferverträgen. Diesmal betrifft es Inkontinenzprodukte. Der Zuschlag der AOK-Versicherung fürs alljährlich neu ausgehandelte Monopol ging an eine Firma, die den Ansturm auf ihre Produkte prompt nicht bewältigen kann. Sie ist damit in bester Gesellschaft, denn was sich Bürokraten in den Ämtern und bei den Krankenkassen offensichtlich nicht vorstellen können, ist die Tatsache, dass kein Betrieb seine Kapazitäten von einem Tag auf den anderen beliebig hochfahren kann. Und es auch nicht im Voraus tut, wenn er nicht sicher ist, den Zuschlag auch tatsächlich zu erhalten. Dem Sprecher der AOK-Versicherung ist das alles «ein Rätsel». Die betroffenen Versicherten dürfen sich jetzt gnädigerweise vorübergehend an Sanitätshäuser und Apotheken wenden, bis neue Verträge ausgehandelt sind. Ist doch immer gut, dass die Apotheker noch da sind.

Noch passiert sowas in Deutschland. Bald wird es auch in der Schweiz soweit sein. Mit den Hörgeräten, die in Zukunft ausschliesslich über die IV bezogen werden sollen, sind wir schon bald soweit. Und der neue Santésuisse-Präsident Claude Ruey denkt ebenfalls laut darüber nach, dass die Krankenkassen aktiv werden und gewisse Produkte selbst einkaufen sollten.

Mag sein, dass unser Gesundheitswesen teuer ist, aber es ist immer noch gut. Wenn Staat und Sozialversicherungen zum Händler werden, dann wird es exorbitant teuer und mit Sicherheit sehr viel schlechter!

6. Februar 2009

Kommentar verfassen

Unsere Partner

Nach oben scrollen
%d Bloggern gefällt das: