Informiert im Gesundheitswesen

Aargauer Ärzte haben Blut gerochen

Es war vorauszusehen, dass das unglückselige Abstimmungsresultat zur Einführung der SD im Kanton Zürich die Ärzte in anderen Kantonen Blut riechen lässt. Im Kanton Aargau jedenfalls nehmen Ärztevertreter kein Blatt mehr vor den Mund. Sie wollen Medikamente verkaufen. Und dies trotz überwältigender Mehrheit im Grossen Rat, die soeben erst dem totalrevidierten Gesundheitsgesetz zugestimmt hat, in dem der Grundsatz weiterhin hochgehalten wird, «wer rezeptiert, dispensiert nicht». Dennoch will der Aargauer Ärzteverband noch im ersten Halbjahr über die Lancierung einer Volksinitiative entscheiden, mit der sie der SD zum Durchbruch verhelfen wollen. Bis es allenfalls zur Abstimmung kommt, fliesst noch einiges Wasser die Aare hinunter. Man kann nur hoffen, dass bis dahin die negativen Auswirkungen der SD im Kanton Zürich auch dem letzten Stimmbürger bewusst geworden sind. Der Aargauer Gesundheitsdirektor jedenfalls äusserte sich laut Aargauer Zeitung vom 21. Januar deutlich: «Es wird im Kanton Zürich viele Verlierer geben.» Er spricht von einem Pyrrhussieg der Ärzte. Es wäre allerdings noch schöner, wenn sich der Gesundheitsminister in Bern endlich zum Thema SD äussern würde. Auf Bundesebene ist nämlich schon längst festgelegt, dass die SD eingeschränkt werden soll. Es kann doch nicht sein, dass jeder Kanton jetzt doch wieder herumwurschtelt, wie es den Ärzten gerade in den Kram passt.

21. Januar 2009

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