Der deutsche Unternehmer Adolf Merckle hat sich vor einen Zug gestürzt. Er ist tot. Er hinterlässt ein Firmenkonglomerat, das sich nun in einer noch schwierigeren Lage befindet. Merckle steckte in massiven Liquiditätsproblemen und sah sich gezwungen, gesunde Teile seines Unternehmens zu verkaufen. Jetzt wird das Verfahren wohl beschleunigt und muss im Wirbel um die sicher nicht einfache Erbnachfolge getroffen werden. Zur Diskussion stehen nicht zuletzt Ratiopharm und Phoenix. Beide Unternehmen haben Töchter in der Schweiz. Ratiopharm ist mit Mepha verbunden, Phoenix mit Amedis. Für die beiden Schweizer Unternehmen, die sich bester Gesundheit erfreuen, eine unangenehme Situation. Es ist zu hoffen, dass sie weiterbestehen. Vor allem Amedis gehört zur selten gewordenen Spezies von Pharma-Grosshändlern. Gerade mal drei Unternehmen von nennenswerter Grösse teilen sich den Schweizer Markt: Galexis, Amedis, Voigt. In der Westschweiz sind es gar nur Galexis und Amedis, da Voigt, die Nummer drei im Markt, die Westschweiz nicht versorgt. Fiele Amedis weg, wäre das eine massive Einbusse an gesunder Konkurrenz. Die Westschweiz müsste gar mit einer Monopolsituation leben! Abgesehen davon dürfte bei einem Ausfall von Amedis die Versorgungssicherheit mit Medikamenten zumindest vorübergehend nicht gewährleistet sein. Neue Lieferkapazitäten müssten erst geschaffen werden.
7. Januar 2009
7. Januar 2009