Informiert im Gesundheitswesen

Debakel Ärztestopp

Nach dem Ärztestopp die Sintflut. Der Ständerat erklärt sich unfähig, eine Lösung für die Zeit nach dem Auslaufen des Ärztestopps finden. Jetzt soll der Stopp einfach enden, und dann schaun mer mal, was passiert. Das heisst, eigentlich wissen wir ja, was passiert. Jeder Arzt, der einigermassen rechnen kann, ergreift die günstige Gelegenheit und eröffnet eine Praxis. Mit Vorliebe natürlich im Kanton Zürich, denn dort darf man jetzt frisch und fröhlich selbstdispensieren, was das Zeug hält. Und die ganz cleveren unter den Medizinern lassen sich in den Städten Zürich und Winterthur nieder. Da wird man dann auch ganz bestimmt nicht mit lästigem Nachtdienst behelligt. Wozu gibt es schliesslich Permanencen und 24-Stunden-Apotheken! Bedenken, dass der Gesundheitsminister sich rührt, braucht man auch keine zu haben. Nicht weil er etwa amtsmüde wäre. Nein, das nicht. Hat er eben erst verkündet. Es plagt ihn auch nicht das schlechte Gewissen, weil er letztes Jahr die Krankenkassen zwang, ihre Reserven anzuzapfen, damit die Prämien künstlich tief gehalten werden können. Wenn jetzt die Prämien wie vorauszusehen in die Höhe schnellen, kann man das locker ein bisschen der Finanzkrise in die Schuhe schieben. Nein, von unserem Gesundheitsminister geht absolut keine Gefahr aus, dass er sich irgendwie einmischt und umtut in seinem Ressort. Er befasst sich jetzt lieber mit dringenderen Problemen. Zum Beispiel mit Piraten in Somalia. Das ist medientauglicher.

22. Dezember 2008

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